Dauerausstellung

VIELE SPIELMÖGLICHKEITEN

An zwei Standorten Besucher-Kaufmannsladen1präsentiert das Museum typische und besondere, simple und kostspielige Spielzeuge aus vier Jahrhunderten; von Holzfiguren über Porzellanpuppen bis zu Eisenbahnen werden alle Kernbereiche des Kinderspiels veranschaulicht.

Das Spielmuseum möchte seine großen und kleinen Gäste zum Spielen anregen: In fast jedem Raum können die Besucher selbst aktiv werden – z.B. Materialien und Formen erfühlen oder ihre Geschicklichkeit und Phantasie spielerisch erproben.

An sechs Stellen finden sich Hörstationen, die Geschichten zu ausgewählten Exponaten erzählen: So erinnert sich z.B. ein Sammler an die Eisenbahnspiele in der elterlichen Wohnung; und neben einer erzgebirgischen Arche Noah wird die Geschichte von der Sintflut in einer historischen Kinderbuchversion vorgelesen.

An vielen Vitrinen werden historische Spielprinzipien durch Reproduktionen begreifbar: Zum Beispiel zeigt ein Schlangenkästchen, wie auch einfachste Mechanismen überraschen können; Lebensrad und Praxinoskop führen optische Bewegungseffekte vor, die der Idee des Films zugrunde liegen. Zu Metamorphosen vor Ort ermuntern Masken und Ankleidepuppen – während ein großer Guckkasten zu einer Bilderreise durch das Europa der Zeit um 1770 animiert. Zum Verweilen laden zwei Veranden ein, die u.a. mit einem Kinderkaufladen und einer „Leseinsel“ ausgestattet sind.

Sammlungen, Geschichten, Ausstellungen und Spiele fügen sich im Spielmuseum zu einem bunten Mosaik zusammen – zu einem begehbaren kulturhistorischen Spielbilderbuch.

IM ERDGESCHOSS

schiff… erwartet die Besucher das größte und imposanteste Einzelobjekt des Museums: Dingley Hall, ein drei Meter breites und zwei Meter hohes Puppenhaus mit hunderten interessanter Details und einer spannenden Geschichte.

Zu Beginn der Präsentation markieren selbstgemachte Dinge einerseits und die historische Schaufensterdekoration eines Stader Spielwarengeschäftes andererseits verschiedene Ausgangspunkte der Spielzeugbetrachtung. Mit Blick auf die Geschichte der Spielwarenproduktion erweist sich hier vor allem Holz als das Grundmaterial: Besonders eindrucksvoll ist die Fülle der erzgebirgischen Bauereien.

Vitrinen in Form von Marktständen öffnen Schaufenster in die Spielzeugproduktion aus verschiedenen Materialien und Zeiten – da gibt es Gedrechseltes und Geschnitztes aus Holz, Gedrucktes aus Papier, und (in Formen) Gedrücktes aus Papiermaché, dazu einen kleinen Sortimentsquerschnitt der 1950er Jahre.

IM OBERGESCHOSS

obergeschossIm Obergeschoss begrüßt die Besucher eine 130 cm große Puppe mit wachsüberzogenem Papiermachékopf, die in einem Pariser Modeatelier die jeweils neueste Mode vorführte. Dagegen misst das „kleinste bewegliche Püppchen der Welt“ ganze 13 mm. Zwischen diesen Extremen entfaltet sich ein Mikrokosmos, zu dem auch Kuriositäten wie Dreigesichterpuppen und eine Schwimmpuppe von 1880 gehören.

Politische Prominenz erscheint in einer Prunkstube der Gründerzeit: Kaiser Wilhelm II. und Fürst Bismarck sind hier dauerhaft zu Gast. Das imposante Panorama an Stuben, Läden und Küchen wird durch eine Schulbank (mit Matrosenkleidung zum Anziehen) und eine einzigartige Geschirrsammlung abgerundet.

IM DACHGESCHOSS

dachgeschossIm Dachgeschoss geht es vor allem um technische Innovationen und verschiedene Antriebsformen. Dampfmaschinen, Karussells und Eisenbahnen sorgen für Bewegung, elegante Blechkutschen und maßstabsgetreue Modellautos reflektieren die Entwicklung der Transportmittel.

Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf Medien: Eine „Laterna Magica“ in Chinesenform (von 1870) verzaubert noch heute, und Papiertheater zeigen erfolgreiche Inszenierungen der letzten hundertfünfzig Jahre. Außerdem regen Bilderbücher und Gesellschaftsspiele zum Kennenlernen und Wiederentdecken an.

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