HISTORISCHES SPIELZEUG – INNOVATIVE SPIELRÄUME

Die Stiftung Spiel ist noch jung: Auf der Basis einer langfristigen Partnerschaft mit der Stadt Soltau wurde sie am 27. Juli 2005 von Hannelore, Siegfried, Antje und Mathias Ernst gegründet. Als Geburtstagsgeschenk und Vermögensstock erhielt sie die komplette Spielzeugsammlung der Familie.

Zwecke und Wirkungspotentiale

Die Stiftung verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Im Mittelpunkt steht dabei „die Bewahrung, Ergänzung, Erforschung, öffentliche Zugänglichkeit und pädagogische Erschließung der stiftungseigenen Spielzeugsammlung“. „Darüber hinaus kann die Stiftung spielzeug- und kindheitsgeschichtlich relevante Einrichtungen und Projekte betreiben und fördern und zur Entwicklung und Pflege von innovativen Spielräumen beitragen.“ Die verschiedenen Aufgabendimensionen bauen so aufeinander auf, dass – matrjoschkagleich – vier Stiftungen in einer stecken: Der sammlerische Kern dient als Quelle für museale Bildungsangebote, städtische Spielraum-Initiativen sowie für innovative Spielprogramme, die prinzipiell so unbegrenzt sind wie das Spiel. Diese ungewöhnlich offene, zugleich aber hierarchisch abgestufte Zweckbestimmung soll die Entwicklungsfähigkeit und damit die dauerhafte Relevanz der Stiftungsarbeit sichern.

Partnerschaft mit der Stadt Soltau

Die Stadt Soltau unterstützt die Stiftung, indem sie das Museumsgebäude zur Verfügung stellt und bis 2025 gleichbleibende Zuwendungen gibt, die sich an den derzeitigen Betriebskosten des Museums orientieren. Im Gegenzug hat sich die Stiftung zu umfangreichen Leistungen verpflichtet, die wichtige Ziele der Kommune aufgreifen: Zum Beispiel ist das Museum jeden Tag zu öffnen, die Eintrittspreise sind familienfreundlich zu gestalten, und mehr als ein Viertel der Besucher sollte speziell wegen des Museums nach Soltau kommen.

Um den Anreiz zu verstärken, hohe Besuchszahlen und Eigeneinnahmen zu erzielen, wurden die städtischen Zuwendungen auf maximal fünf Euro pro Besuch und 50% des Stiftungshaushaltes begrenzt. Ab 2009 wird die Bezuschussungsquote jedes Jahr um einen Prozentpunkt sinken. Damit steht die Stiftung einerseits vor erheblichen finanziellen Herausforderungen, andererseits sichert die lange Vertragsdauer, dass sich wirtschaftliche Erfolge und bürgerschaftliches Engagement auszahlen. Jede Spende führt dazu, dass die Stiftung mehr bewirken kann und an Unabhängigkeit gewinnt.

Kompetenzen und Personen

Drei Direktoriums- und bis zu sechzehn Kuratoriumsmitgliedern kommt gemeinsam die Aufgabe zu, die Satzung der Stiftung mit Leben zu füllen. Zum Direktorium gehören der Restaurator Andreas Buder und die Mitstifter Antje und Mathias Ernst, zum Kuratorium vier Vertreter des Soltauer Stadtrates, einige langjährige Museumshelfer sowie Experten verschiedener, für die Stiftungsarbeit bedeutender Disziplinen. Das fachliche Spektrum reicht von Architektur und Design bis zu den Wirtschaftswissenschaften. Den Vorsitz des Kuratoriums haben seit 2005 die Oldenburger Kindheits- und Familienhistorikerin Prof. Dr. Gunilla Budde und der Soltauer Rechtsanwalt und Notar Dr. Jochen Rothardt inne.